Christoph Heusgen: Neusser Schützenkönig im Interview

Christoph Heusgen, ehemaliger UN-Diplomat und Merkel-Berater, ist aktueller Schützenkönig von Neuss. Im Interview spricht er über die Liebe zum Schützenfest und seine Heimatstadt.

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Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz erfüllt sich am letzten Augustwochenende 2024 einen Lebenstraum. Als amtierender Schützenkönig der Stadt Neuss feiert er das große Bürger-Schützenfest. Vorher hat er Celina Kruysen in der NE-WS 89.4-Morningshow besucht und über die Tradition, seine Gefühle und das Outfit seiner Frau gesprochen.

Das Interview zum Nachhören

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Das Interview zum Nachlesen

Christoph Heusgen: Ein Leben für Neuss und das Schützenfest

Celina Kruysen: Es ist das Event, auf das sich alle Neusser freuen. Nicht mehr lange, und dann feiern wir wieder das große Neusser Bürgerschützenfest, und wir feiern natürlich auch den Schützenkönig. Er ist nicht nur in Neuss bekannt, sondern weltweit: Christoph Heusgen. Er war jahrelang Berater für Angela Merkel, war bei der UN in New York der Vertreter für die Bundesrepublik und ist Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz. Das wissen wir. Das kann man ja auch leicht googlen. Wir wissen aber nicht, wie Christoph Heusgen rund um das Schützenfest tickt. Herr Heusgen, wir wollen Sie jetzt einmal ganz kurz als Schützenkönig kennenlernen. Dementsprechend die Frage: Alt oder Pils?

Christoph Heusgen: Natürlich Alt, dass Sie das überhaupt fragen.

Celina Kruysen: Sehr sympathisch, trinke ich auch. Weiter geht es: Currywurst oder Backfisch?

Christoph Heusgen: Currywurst.

Celina Kruysen: Fackelzug oder Königsparade?

Christoph Heusgen: Das ist keine Alternative. Wenn man Schützenfest mitmacht, macht man beides mit. Beides hat unglaubliche Reize. Ich habe 50 Mal beides mitgemacht und liebe beides.

Celina Kruysen: Und jetzt die Frage: Neuss oder New York?

Christoph Heusgen: Neuss. Neuss ist die schönste Stadt der Welt, liegt im Alphabet auch kurz vor New York.

Celina Kruysen: Schießbude oder Entenangeln?

Christoph Heusgen: Schießbude. Ich habe immer gerne, auch schon als Kind, darauf geschossen, und es hat sich ja jetzt gezeigt, dass das erfolgreich war.

Celina Kruysen: Die Nacht durchfeiern oder eher doch früh nach Hause?

Christoph Heusgen: Ja, also da muss ich meinem Alter Tribut zollen. Früher habe ich durchgemacht, aber beim Krönungsball bin ich um 4 Uhr nach Hause. Der Jägermajor hat mich schon gefragt, wann ich denn nach Hause gehe, so ungefähr, aber wir werden zusammen das Zelt schließen am Dienstagmorgen.

Celina Kruysen: Und dann auf der Tanzfläche: Discofox oder Walzer?

Christoph Heusgen: Ja, das ist ein ganz schlechtes Thema. Ich bitte dann die Kapellen, auch beim Krönungsball, spielt bitte einen langsamen Walzer. Das ist letztlich das Einzige, was ich wirklich kann, und im Laufe des Abends mit einem Gläschen Wein geht irgendwie auch Discofox.

Internationale Kontakte und persönliche Geschichten

Celina Kruysen: Als Sie letztes Jahr den Vogel abgeschossen haben, soll Angela Merkel Ihnen ja auch eine Nachricht geschickt haben, um zu gratulieren. Aber ich würde gerne wissen, wer ist denn neben Angela Merkel Ihr krassester Kontakt im Handy?

Christoph Heusgen: Der krasseste und wichtigste Kontakt im Handy ist meine Frau. Ansonsten habe ich natürlich, wenn Sie danach fragen, aus meiner langjährigen Zeit in verschiedenen Positionen, die Sie genannt haben, schon so einige. Also mit dem Ministerpräsidenten von Albanien tausche ich mich zu Spielen des FC Bayern aus, und politisch zum Beispiel habe ich sehr viel gemeinsam mit der estnischen Ministerpräsidentin Frau Kallas, die jetzt EU-Außenbeauftragte wird. Und gelegentlich tausche ich mich aus mit dem Berater von Kamala Harris, die vielleicht US-Präsidentin wird. Also da sind noch so ein paar Hausnummern dabei, aber das Wichtigste ist meine Frau und das Wichtigste sind meine Zugkameraden, gerade in dieser Zeit.

Celina Kruysen: Hat Sie denn aus dieser Riege jemanden kontaktiert als sie gehört haben, dass Sie der Neusser Schützenkönig sind, oder haben sie das gar nicht verstanden?

Christoph Heusgen: Da gibt es irre Storys drum. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben, aber der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Herr Wüst, war ja hier zur 200-Jahr-Feier. Ich hatte ihn auch eingeladen zur Münchner Sicherheitskonferenz. Wir saßen zusammen und hatten auch ein, zwei Gläschen. In München ist das Altbier nicht so populär, aber neben uns saß der Ministerpräsident Norwegens, Herr Store, und der Präsident Guatemalas, dessen Name mir jetzt entfallen ist. Und auf einmal sagt der Ministerpräsident: "Wissen Sie eigentlich, dass der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz noch einen anderen Job hat?" Ich habe dann schon mal versucht abzuwinken, weil ich wusste, was kam. Aber Herr Wüst ließ sich nicht abhalten und sagte dann, ich sei Schützenkönig von Neuss. Und dann musste ich auf einmal erklären, was ein Schützenkönig ist. Versuchen Sie das mal, also außerhalb des Rheinlands. Am Ende hatte ich das Gefühl, der Norweger dachte, ich bin irgendeine Art Wikinger, und der Präsident Guatemalas dachte, ich bin ein Tupamaro oder so. Also das war mit das Krasseste, was mir da passiert ist in der letzten Zeit.

Vorfreude auf das Schützenfest in Neuss

Celina Kruysen: Kommen wir jetzt mal zum Schützenfest. Worauf freuen Sie sich denn am meisten?

Christoph Heusgen: Ja, es gibt viele Momente, auf die ich mich freue. Ich freue mich auf den Fackelzug, ich freue mich sehr, auf das Zelt am Montagabend, wenn ich dann hoffe, dass ich das schaffe, ein Horn der Hönesse durch das Spalier der Hönesse auf die Bühne zu tragen. Ich freue mich auf den Ball meines eigenen Korps, den Schützenlustball. Aber ganz ehrlich, das Schönste wird sein am Sonntagmorgen, wenn der Regimentsadjutant dem König meldet, dass das Regiment unter Leitung des Oberst zur Parade angetreten ist. Und wenn dann die erste Kapelle, wenn dann die Sappeure auf den Markt hochziehen. Ich glaube schon, dass mir dann wirklich, auch wenn es heiß ist, dass ich da eine Gänsehaut habe.

Celina Kruysen: Hatten Sie eigentlich mit Vorurteilen zu kämpfen, weil Sie ja wegen Ihres Berufs und ich habe gelesen, auch wegen des Berufs Ihrer Frau, gar nicht so oft in Neuss sein können? Gab es da irgendwas?

Christoph Heusgen: Der Bürgermeister hat in seiner Rede beim Zog Zog, also sechs Wochen vor dem Schützenfest, mal so als Frage gestellt, ob das okay ist, dass ein Schützenkönig nicht in Neuss wohnt. Und das wurde da ein bisschen kritisch hinterfragt. Ich habe auch zu Beginn gehört, dass die sagen: "Ja, geht das denn?". Ich bin der Überzeugung, dass ich dadurch, dass ich wirklich zu allen Korps gegangen bin, regelmäßig in Neuss bin, und ich glaube, weil ich diese Heimatstadt und das Schützenfest liebe, dass ich auch, glaube ich, von mir authentisch rüberkomme. Und ich glaube nicht, dass nach dem Schützenfest große Kritik kommt. Also es ist natürlich schöner, wenn man in der Stadt wohnt. Aber ich finde, ein Neusser, der wie ich über 50 Jahre das Schützenfest mitmacht, aus alten Neusser Familien kommt und seine Stadt liebt, warum soll ich nicht auch die Möglichkeit haben, Schützenkönig zu werden?

Celina Kruysen: Dann würde ich jetzt gerne noch wissen, ob Sie, wenn Sie jetzt an die kommenden Tage denken, einen Moment haben werden, wo Sie genau wissen, da kriege ich richtig doll Gänsehaut.

Christoph Heusgen: Ja, ich habe schon die Momente genannt. Das ist der Beginn der Parade. Vielleicht auch, wenn ich, weil ich das über viele Jahre gesehen habe, wie toll das ist, wenn man dann mit seiner Frau, die im Übrigen einen tollen Hut haben wird, auf der Parade ein tolles Kleid haben wird, wenn ich mit ihr am Sonntagabend in die Stadthalle zum Ball der Schützenlust reingehe. Und dann natürlich am Dienstag, also Dienstagmorgen oder Montagabend, wenn wir ins Zelt einmarschieren zu den Jägern. Ja, und dann ist schon der Dienstagnachmittag. Dann gibt es einen neuen Schützenkönig, und dann hoffe ich, dass die Stadt und die Schützen ihn genauso unterstützen, wie sie das mit mir getan haben. Und dann werde ich vielleicht doch ein kleines Tränchen verdrücken, dass dieses wunderbare Jahr vorbei ist. Aber das ist das Wesen des Schützenfestes, das ist das Wesen des Schützenkönigs.

Der Königsorden - von New York bis Neuss

Celina Kruysen: Und zum Schützenkönig gehört ja auch immer ein Orden. Das ist ja besonders wichtig. Beschreiben Sie gerne mal, was auf Ihrem Orden ist und wofür es auch steht.

Christoph Heusgen: Dieser Orden hat auf der Vorderseite das Wappen der UNO. Das soll an meinen Beruf erinnern, das soll an meine Überzeugung auch nochmal verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass wir hier weltweit in der Politik die Stärke des Rechts über das Recht des Stärkeren stellen. Das ist ein wichtiger Punkt für mich im Hintergrund. Dann habe ich die wichtigsten Stationen auf der Vorderseite meiner beruflichen und privaten Laufbahn hervorgehoben: also New York, Berlin, wo ich jetzt lebe und viele Jahre, wie gesagt, auch bei Angela Merkel gearbeitet habe, und dann Neuss. Und dann habe ich hier unten das Stadtwappen von Neuss angehängt. Auf der Rückseite sind so wichtige Stationen in meinem Leben oder Institutionen, die wichtig sind: mein Korps, die Schützenlust, der Neusser Ruderverein, bei dem ich auch seit, glaube ich, schon fast 55 Jahren Mitglied bin und aus dem sich mein Zug "Nur so" rekrutiert hat, „Nur so“ der Zug bei der Schützenlust steht mittendrin.

Christoph Heusgen zu Gast im NE-WS 89.4 Studio
Schützenkönig Christoph Heusgen mit seinem Orden zu Gast bei NE-WS 89.4.© NE-WS 89.4
Schützenkönig Christoph Heusgen mit seinem Orden zu Gast bei NE-WS 89.4.
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Dann ist der Heilige Quirinus drauf. Der Stadtpatron darf auf keinem Orden fehlen, finde ich. Und der Sankt Sebastianus. Ich bin im Schatten der Sebastianuskirche in der Innenstadt groß geworden. Mein Vater hat dort die Sebastianus-Apotheke gegründet, die jetzt von meiner Schwester weitergeführt wird. Deswegen steht das auch drauf. Und dann habe ich noch mal zurück zu „Nur so“ einen Spruch drauf: "Wir können König". Wir sind nämlich der Zug im Regiment, der die meisten Könige stellt. Ich bin schon der dritte König, und so viele hat kein aktiver Schützenzug. Und wir haben den Präsidenten, der Präsident Martin Flecken, ist auch in unserem Zug. Und ganz unten ist was ganz Besonderes, da habe ich das Wappen der „Divergenten“. Die Divergenten sind ein ganz toller Zug aus zwölf Nationen. Verschiedene Regionen bringen Diversität ins Schützenwesen, was ich für ganz wichtig halte. Und den habe ich dann auch hier auf den Orden noch eingeprägt.

Engagement als Schützenkönig: Ein Vorbild sein

Celina Kruysen: Sie haben es ja eben gesagt, Sie wohnen ja in Berlin, aber Sie sind natürlich ein Nüsser Jung. Was ist in Ihrem Schützenjahr für die Stadt Neuss bislang passiert?

Christoph Heusgen: Von meiner Seite aus? Also erstmal ist das Amt des Schützenkönigs wichtig, glaube ich, für die Gemeinschaft der Schützen. Es ist eine Figur, die dazu gehört und die die Schützen brauchen. Es braucht den Schützenkönig, also das ist Nummer eins. Dann: Jeder Schützenkönig setzt seine eigenen Prioritäten. Mein Vorgänger Marc Hillen zum Beispiel hat dann eine Initiative gegründet, einen Verein gegründet: Schützen gegen Krebs. Und ich habe schon bei der Proklamation als König auf der Wiese gesagt, das möchte ich gerne unterstützen und habe das auch in zwei, drei Aktionen gemacht, weil ich das gut finde. Ich finde es gut, um das dazwischenzuschieben, dass ein König, der ja dann bekannt ist, dass er diese Bekanntheit auch einsetzt, um der Gemeinschaft zu helfen. Also wie gesagt, Nummer eins: das Thema Schützen gegen Krebs. Und das Zweite ist eine Organisation, die heißt "Neuss hilft". Und diese Organisation unterstütze ich deswegen, weil sie auch eine, aus meiner Sicht, politische Aufgabe übernimmt, die mir sehr am Herzen liegt als Außenpolitiker. Nämlich: Sie unterstützt die Ukraine. Sie unterstützt die Ukraine einerseits hier, dadurch, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine, die hier sind, dass die ein Café haben, dass sie hier auch unterstützt werden, und sie fahren regelmäßig in die Ukraine, um dort auch die Ukraine zu unterstützen. Und so habe ich das bei verschiedenen Aktionen auch diese Initiative unterstützt. Und ich glaube, damit habe ich die Aufgabe, die ich glaube, dass ein Schützenkönig übernehmen sollte, auch übernommen. Also Marc Hillen hat es gemacht, sein Vorgänger Kurt Könemann ist ehrenamtlich der Chef der Malteser, also macht auch was sehr Gemeinnütziges. Und ich finde, dass als König, wenn man die Zeit hat und wenn man ein bisschen das auch gelernt hat, dann sollte man das einsetzen.

"Ohne meine Frau ginge es nicht"

Celina Kruysen: Jetzt haben Sie ja schon erklärt, so ein Schützenkönig feiert ja nicht nur die Tage von Samstag bis Dienstag. Das geht ja übers ganze Jahr. Und wie unterstützt Sie denn Ihre Frau dabei? Die haben Sie ja eben schon angesprochen und haben ja schon klar gezeigt, dass sie enorm wichtig für Sie ist und dass sie immer dabei ist.

Christoph Heusgen: Also ohne meine Frau ginge es nicht. Sie ist in der Tat eine wunderbare Stütze, privat und auch beruflich. Sie ist ja auch Diplomatin und hat große, große Erfahrung, aber sie ist vor allen Dingen Rheinländerin. Und wir sind jetzt seit 15 Jahren zusammen, und von Beginn an habe ich ihr gesagt: „Also irgendwann will ich mal Schützenkönig werden“. Und sie sagte „Überhaupt kein Problem“. Und sie ist erst mal von meinem Schützenzug unglaublich nett aufgenommen worden, und ich habe auch das Gefühl, weil sie auch so rüberkommt wie ich: sehr, sehr offen, freundlich auf die Menschen zugehend und für alles zu haben ist, dass sie auch in Neuss ganz gut ankommt. Sie mag es sehr, sehr gerne hier. Wann immer sie hier ist, liebt sie es. Sie arbeitet intensiv, sie arbeitet im Kanzleramt in Berlin und hat deswegen nicht so viel Zeit. Aber ihr hat das nichts ausgemacht, zum Beispiel beim Königsschuss – da war ja nicht klar, ob ich dann König werde oder nicht, aber sie musste auf jeden Fall arbeiten. Sie ist dann vom Zeughaus aus in den Zug nach Berlin. Auch nach dem Krönungsball, den haben wir bis 04:00 Uhr morgens gefeiert, um 05:00 Uhr war sie am Bahnhof und um 09:00 Uhr oder 10:00 Uhr war sie wieder in Berlin. Also das ist schon Energie, das zeigt Liebe zum Ehemann, aber auch Liebe zum Schützenfest. Und ich glaube, wenn Sie das ein bisschen beobachten, werden Sie am Schützenfest sehen, mit wie viel Begeisterung auch meine Frau dabei ist. Und wie gesagt, schauen Sie mal auf den Hut am Kirmessonntag.

Sein erstes Radiointerview direkt nach dem Vogelschuss mit NE-WS 89.4-Reporter Marc Pesch.© NE-WS 89.4
Sein erstes Radiointerview direkt nach dem Vogelschuss mit NE-WS 89.4-Reporter Marc Pesch.
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Celina Kruysen: Jetzt haben Sie mir ja schon mal eine Frage vorweggenommen. Erstmal wollte ich noch sagen, ja, wir Rheinländer sind ja auch besonders nett, ne? Muss man noch mal betonen, ich finde, Eigenlob stinkt in diesem Fall nicht.

Christoph Heusgen: Nee, ich habe das bei meiner Rede auch am Königsehrenabend erzählt. Ich bin, das ist gar nicht so lange her, in Berlin mit meinem Rollkoffer, über eine Fahrradstraße rübergegangen, wollte zum Bahnhof, und die Fahrradfahrer sind in Berlin noch brutaler, in Neuss sind sie nett. Und dann wird einer langsamer. Ich wundere mich, hält der wirklich? Und bevor ich rüber sagte: "Hey Alter, willst du jetzt über die Straße oder nicht?" Das ist Berlin, ja. Also deswegen, da sind wir Rheinländer einfach völlig anders.

Celina Kruysen: Wir sind halt einfach toll. So ganz kurz gesagt. Jetzt müssen wir aber noch mal über die Klamottenwahl Ihrer Frau sprechen. Waren Sie dabei, als sie die ausgesucht hat? Und vielleicht können Sie uns ja so einen kleinen Hinweis geben, was die Leute erwartet?

Christoph Heusgen: Zunächst mal können wir mal irgendwo im Internet finden, das Kleid, das sie beim Krönungsball anhatte. Das war so, da sind Frauen ja immer sehr geschickt. Wir waren vorher in unserer zweiten Heimat New York, und dann sagte meine Frau: "Sag mal, da kommt doch was, es kann doch sein, dass du König wirst, und so schnell kriege ich kein Kleid". Und da hat sie mich eben bei meinem wunden Punkt erreicht, und da sind wir auf der Fifth Avenue oder neben der Fifth Avenue auf der Madison Avenue in ein Geschäft gegangen. Sie hatte ein Kleid ausgeguckt oder mehrere, und ich sagte: "Das steht dir noch besser". Das war dann noch mal teurer, aber das muss fair sein. So und so ähnlich lief das jetzt auch für den Kirmessonntag. Da hat sie ein tolles Kleid, einen super Hut, den hat sie aus England, und ein tolles Abendkleid und dann auch für den zweiten Tag. Nein, also ich finde es, ich finde es einerseits mag ich das, dass meine Frau sich so freut aufs Schützenfest. Und wenn man Schützenkönig ist und ich meine, man ist ja mit seinem Frack da nicht unterscheidbar von anderen, dann will man schon und ist man sehr zufrieden damit, wenn die Frau auch einen Akzent setzt. Und wenn sie da selbst Spaß bei hat, dann habe ich auch Spaß, und dann schauen wir mal, was Sie denken, wenn Sie sie sehen.

Celina Kruysen: Das war schon ausgefuchst von ihr in New York und nicht schlecht.

Christoph Heusgen: Ja, das ist - ich weiß ja nicht, wie sie das machen - aber irgendwie, da gibt es so ein gewisses Talent. Ich glaube, das ist in der weiblichen DNA, oder?

Celina Kruysen: Weiß ich nicht. Ich verrate meine Tricks nicht, sonst sagt mein Freund: "Aha". Deswegen abschließende Frage noch: Wie hat sie denn reagiert, letztendlich, als Sie da den Vogel runtergeholt haben?

Christoph Heusgen: Also es gibt da Bilder, und jetzt im Programmheft des Neusser Bürgerschützenfestes, das empfehle ich zur Lektüre, gibt es auch ein Bild, wo man sieht, wie sie strahlt. Also sie hat sich unglaublich gefreut, für mich und hat sich gefreut, auch für sich, weil sie wusste, dass es ein Lebenstraum für mich und irgendwie auch für sie ist. Ich hatte noch meinen elfjährigen Sohn dabei, also da sagen die, die beim Stand waren, der wär noch nervöser gewesen als ich. Der hat sich auch riesig gefreut. Nein, die ganze Familie ist toll, meine Schwester ist hier in Neuss, die hat uns ihr Haus als Residenz zur Verfügung gestellt, wo wir auch schon groß gefeiert haben. Das Ganze ist ein Fest für die Familie, ein Fest hier für die Schützenfamilie und ein bisschen auch ein Fest für die Stadt Neuss.

Celina Kruysen: Der Countdown läuft bis zum großen Neusser Bürgerschützenfest. Wir von NE-WS 89.4 sind natürlich auch dabei. Beim Fassanstich von der Kirmeseröffnung und wir übertragen die Königsparade am Schützenfestsonntag live vom Neusser Marktplatz. Und wir sind auch live dabei, wenn sich entscheidet, wer der nächste Schützenkönig wird. Jetzt feiern wir aber erstmal noch ordentlich den amtierenden, Christoph Heusgen. Ganz lieben Dank für das Gespräch.

Christoph Heusgen: Hat mir Spaß gemacht.

Celina Kruysen: Mir auch.

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