City-Check Neuss

Leere Straßen, Leerstände und der Wegfall von großen Anker-Mietern. Alarm für die Innenstädte. Da passt dazu, dass in Neuss auch noch der Kaufhof dicht gemacht hat. Die Situation in der Innenstadt wird von den Neussern kritisch gesehen.

Ja, das Stimmungsbild ist nicht gut. Ich bin die Haupteinkaufsstraße an einem sonnigen Tag vom Marktplatz am Rathaus bis runter Richtung Bahnhof gelaufen. Da ist mein persönlicher Eindruck, dass es erst einmal richtig nett anfängt. Am Marktplatz mit Restaurants und Eiscafé und einigen kleinen und qualitativ guten Einzelhandelssgeschäften, zum Beispiel im Modebereich. Aber dann Richtung Kaufhof, der jetzt ja leer steht und weiter Richtung Bahnhof hört es schnell auf mit der Qualität. Sowohl bei den Geschäften als auch bei der Aufenthaltsqualität.

Aktuell ist das beherrschende Thema die Schließung des „Kaufhofs“. Auch wenn Warenhäuser in den letzten Jahren an Bedeutung verloren haben, sind hier wichtige Sortimente und Angebote inmitten der Fußgängerzone weggefallen. Nun geht es darum, dass möglichst schnell eine zielführende Lösung gefunden wird, damit in dieser zentralen Lage wieder Leben einkehrt. Darüber hinaus ist festzustellen, dass gleichlaufend zum bundesweiten Trend eine vielseitige Struktur von Dienstleistungen und Gastronomie an Bedeutung als Anker der Innenstadt gewinnt.

Eine Innenstadt wird immer sehr stark als Einzelhandelsstandort wahrgenommen. Leider stecken viele Anbieter insbesondere von Kleidung und Schuhen in wirtschaftlichen Problemen. Das Filialnetz wird ausgedünnt. Es kommt zu Schließungen. Ursachen sind die Verlagerung von Käufen ins Internet, Kaufzurückhaltung auf Grund von Inflation sowie sicherlich auch mangelnde Innovationskraft verschiedener Anbieter. Umso wichtiger ist es den Fokus auch auf die anderen Felder wie Wohnen, Kultur und Dienstleistungsstandort zu legen.

Neben dem Kaufhof gibt es weitere Leerstände. Glücklicherweise gibt es jedoch nach wie vor eine gute Nachfrage nach Ladenlokalen in der Neusser Innenstadt, so dass es immer wieder zu Nachvermietungen kommt. Allerdings häufig für Sortimente des täglichen Bedarfs, Gastronomie oder körpernahe Dienstleistungen.

In enger Abstimmung setzen Planungsamt, Amt für Wirtschaftsförderung, Neuss Marketing sowie die Werbegemeinschaft ZIN ein großes Maßnahmenbündel in den Bereichen Stadtverschönerung, Veranstaltungen, Werbung, Leerstandsmanagement und Mobilität kontinuierlich um. Und das nicht erst seit gestern, sondern als eingespieltes Team schon seit der Gründung von Neuss Marketing vor 15 Jahren. Auch die Schaffung von Außengastronomiebereichen wirkt positiv auf die Anziehungskraft und Belebung der Innenstadt.