
Klima-Prozess vor dem Amtsgericht Grevenbroich dauert länger
Am Amtsgericht Grevenbroich sollte Dienstag (07.03.) der Prozess gegen eine klimaaktive Person zu Ende gehen. Das ist jetzt allerdings nicht der Fall.
Veröffentlicht: Dienstag, 07.03.2023 07:09
Die 24jährige war Dienstag (07.03.) zum Prozess nicht angereist. Laut Justiz hat sie sich krankgemeldet. Die zuständige Einzelrichterin ließ daraufhin prüfen, ob auch ein Weiterverhandeln ohne Anwesenheit der angeklagten Person möglich sei. Dies kann aber nur dann der Fall sein, wenn ein solches Vorgehen im Vorhinein angekündigt worden wäre. Das war allerdings nicht der Fall, somit musste das Verfahren erneut unterbrochen und verschoben werden. Nun soll am 20. März um 8 Uhr morgens weiterverhandelt werden. Sollte die angeklagte Person dann erneut nicht erscheinen, will das Gericht auch in Abwesenheit das Verfahren zu Ende bringen und ein Urteil verkünden.
Die 24-jährige Person muss sich seit Januar vor Gericht verantworten, weil sie gemeinsam mit anderen Klimaaktivisten den Betrieb des Kraftwerks Neurath lahmgelegt haben soll. Die klimaaktive Person, die sich nach eigenen Angaben keinem Geschlecht zugehörig fühlt, hatte sich laut Anklage an die Schienen der RWE-Kohlebahn gekettet. Weil Züge mit Braunkohle das Kraftwerk Neurath dadurch nicht erreichen konnten, stand der Betrieb teilweise still. Im Prozess gab es in den letzten Wochen eine Vielzahl von Anträgen und diverse juristische Scharmützel. Zuletzt hatte die Richterin entschieden, dass Anträge nur noch schriftlich gestellt werden können. Sie will heute endlich zum Abschluss kommen. RWE hat bereits angekündigt, die Aktivisten auf Schadensersatz in Millionenhöhe verklagen zu wollen. Es droht nun eine Geld- oder Gefängnisstrafe.