Krankheitswelle im Rhein-Kreis Neuss
Veröffentlicht: Dienstag, 28.01.2025 11:04
Aktuell steigen die Krankheitszahlen wieder stark an. Krankheiten halten länger an - stellenweise bis zu zwei Wochen. Im Vergleich zu den Vorjahren sind mehr Menschen infiziert.
Aktuell klagen wieder viele Menschen über Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. Im Vergleich zu den letzten Jahren handelt es sich in diesem Jahr allerdings nicht um eine klassische Grippewelle. Hausarzt Dr. Gerhard Steiner spricht von einem bunten Mix.
„Das ist eine Welle mit Atemwegserkrankungen unterschiedlichster Art. Das ist keine Influenza – also Grippewelle, sondern eine Mischung aus Corona, RSV-Virus, anderen Atemwegserkrankungen und diversen Lungenentzündungen.“
Zu den Atemwegsinfektionen kommt gleichzeitig noch eine Magen-Darm-Welle, die ebenfalls für viele Infektionen sorgt. Im Vergleich zu den Vorjahren unterscheidet sich auch die Dauer der Krankheit. Während Patienten früher für drei bis fünf Tage krankgeschrieben wurden und danach wieder fit waren, fallen Patienten heute oftmals zwei Wochen oder sogar noch länger aus.
Offizielle Zahlen, wie viele Menschen aktuell von der Krankheitswelle betroffen sind, hatte Dr. Steiner nicht, jedoch merkt auch er in seiner Praxis einen Anstieg:
„Ich habe ungefähr ein Viertel mehr Patienten als in den letzten Jahren.“
Stellenweise warten in seiner Praxis morgens bereits 80 Patienten auf ihn, alle mit Atemwegsinfekten. Auch die Schulen haben mit steigenden Krankheitszahlen zu kämpfen.
Infektionen vermeiden
Um eine Infektion zu vermeiden, hat der Mediziner diverse Tipps, denn nur möglichst lange Krankschreibungen helfen auch nicht, die Welle zu durchbrechen:
„Die Lösung besteht in Hygiene, gesunder Lebensweise, Verhütung und Vermeidung von Infektionsquellen – sprich: ständig darauf achten, dass man sich nicht ansteckt - Körperkontakt vermeiden, Finger waschen und Hände desinfizieren. Und auch das Händeschütteln oder das Küsschen auf die Wange zur Begrüßung – darauf sollte man jetzt mal verzichten.“
Auch Schulleiter Stefan Kremer hat Maßnahmen ergriffen, um der Welle entgegenzuwirken:
„Am Gymnasium Norf – und ich denke, das wird an anderen Schulen nicht anders sein – sensibilisieren wir die Kinder für Hygienemaßnahmen. Wie zum Beispiel das gründliche Händewaschen und Desinfizieren. Wir haben hier an verschiedenen Stellen auf den Fluren auch Desinfektionsmittel-Automaten, die regelmäßig genutzt werden können. Dazu rufen wir auch im Unterricht auf. Wer Vorerkrankungen hat, darf natürlich auch gerne eine Maske tragen, das ist aber keine dringende Empfehlung.“
Und die Maßnahmen zeigen schon Erfolg, denn die Krankheitszahlen am Gymnasium in Norf gehen langsam wieder zurück.