Rechtsextremismus in NRW: Junge Szene wird gefährlicher

Rechtsextremismus in NRW wird jünger und moderner. Innenminister Reul warnt vor der wachsenden Gefahr für die Demokratie durch strategische Online-Aktivitäten.

ürgen Kayser (l), Leiter des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen, und Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, stellen im Innenministerium den Lagebericht zu Rechtsextremismus vor.
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Der Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen hat sich gewandelt und stellt eine zunehmende Gefahr für die Demokratie dar. Innenminister Herbert Reul präsentierte am 19. März 2025 das erste Lagebild zum Rechtsextremismus in NRW. Die Szene ist jünger und moderner geworden, was sie gefährlicher macht.

Strategische Veränderungen in der rechtsextremen Szene

Laut Innenminister Reul bleibt der Rechtsextremismus die größte Bedrohung für die Demokratie. Die Szene hat sich von traditionellen Symbolen wie Springerstiefeln und Glatzen entfernt und nutzt stattdessen moderne Mittel wie Computerspiele, Kurzvideos und Freizeit-Clubs für Kinder. Anstelle von Parolen wie "Ausländer raus" wird von Remigration gesprochen, und es gibt sogenannte Abschiebepartys. Diese strategische Vorgehensweise erreicht vor allem online Hunderttausende Jugendliche.

Die Zahl der rechtsradikal motivierten Straftaten ist innerhalb eines Jahres um 60 Prozent auf über 5.600 gestiegen. Besonders alarmierend ist die fast dreifache Zunahme der minderjährigen Straftäter. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben und effektive Maßnahmen gegen den wachsenden Rechtsextremismus in NRW zu ergreifen.

Autor: José Narciandi