Fall Claudia Ruf: Keine Spur im Kreis Recklinghausen

Wir berichten seit fast 30 Jahren über diesen Fall: 1996 war die kleine Claudia Ruf aus Grevenbroich-Hemmerden entführt und getötet worden, 2019 hatten Polizei, Landeskriminalamt und der Vater des Mädchens, Friedhelm Ruf, die große Hoffnung, den Täter endlich zu finden:

Jetzt vier Jahre später müssen wir sagen: Die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Auch eine letzte Spur in den Kreis Recklinghausen hat nicht zum Täter geführt. NE-WS 89.4 Reporter Marc Pesch berichtet seit 1996 über das Schicksal von Claudia Ruf, muss der Fall jetzt zu den Akten gelegt werden?

Nein, Mord verjährt nie, viele so genannte Cold Cases, also Mordfälle, die vor langer Zeit geschehen sind, konnten in den letzten Jahren geklärt werden, aber eben nicht der Fall Claudia Ruf. Die Polizei hatte zuletzt noch eine großangelegte DNA-Reihenuntersuchung im Kreis Recklinghausen durchgeführt, weil Zeugen am Tattag im Mai 1996 in Hemmerden ein fremdes Auto mit Recklinghäuser Kennzeichen gesehen hatten. Alle in Frage kommenden Personen wurden überprüft, auch ein Mann, der sich lange geweigert hatte, eine Speichelprobe abzugeben, der Massengentest ist ohne Ergebnis geblieben, der Mörder lebt weiter unerkannt.

Welche Möglichkeiten hat die Polizei jetzt noch?

Sie muss fast schon darauf hoffen, dass der Mörder von Claudia Ruf nochmal straffällig wird. Wenn er dann eine Speichelprobe abgeben muss, erkennt die Polizei-Kartei, dass es sich bei ihm um den Mörder von Claudia handeln muss. Alternativ könnte er sich auch nach der Tat jemandem aus seinem Umfeld offenbart haben, der nicht mehr länger schweigen und reinen Tisch machen will, aber das bleibt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die Hoffnung schwindet, den Mörder von Claudia Ruf irgendwann noch zu finden. Dennoch: Die Mordkommission bleibt bestehen und wird weiter jeden Stein umdrehen.