Kitasituation im Rhein-Kreis Neuss

Das neue Kitajahr steht an. Grund für uns mal auf die Kitasituation im Rhein-Kreis Neuss zu schauen. Denn da lief es zuletzt ja in vielen Einrichtungen holprig mit Notbetreuung, verkürzten Öffnungszeiten oder sogar personalbedingten Schließtagen.  

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Das lässt vor allem Eltern verzweifeln. Denn woher mal eben eine Betreuung hernehmen? Und dem Chef verklickern, dass der Dreijährige wieder mit ins Büro kommt, ist auch nicht erstrebenswert. Großes Problem der Kitas gerade ist der Fachkräftemangel. Damit haben nicht nur die Kitas im Rhein-Kreis Neuss zu kämpfen. Auch NRW-weit und in anderen Bundesländern fehlt es an Fachpersonal.

© NE-WS 89.4
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Im schlimmsten Fall muss die Kita schließen. Die Landesstatistiker haben Anfang des Jahres mitgeteilt, dass bei uns im Kreis jede Kita im Durchschnitt wegen Krankheit, Personalmangel, Fortbildung oder Ferien 20 Tage im Jahr dicht. Nun sind Ferienzeiten und Fortbildungen normal und vorher bekannt. Schwierig für die Eltern wird es, wenn die Kita spontan nachmittags dicht macht oder wie eine Einrichtung in Grevenbroich nur vier statt fünf Tage aufhat.

Wie ist die Situation im Rhein-Kreis Neuss?

Dabei ist die Situation im Rhein-Kreis Neuss bei den Kitas ganz unterschiedlich. Manche Einrichtungen haben alle Stellen besetzt und bekommen es auch geregelt, wenn ein paar der Erzieher krank werden. Bei anderen ist die Situation deutlich angespannter. Das bedeutet nicht, dass die komplette Einrichtung dicht macht. Aber dann gibt es zwischendrin mal nur eine Notbetreuung oder es werden einzelne Gruppen geschlossen. Das gab es in der Vergangenheit tatsächlich in allen Kreis-Kommunen. In Meerbusch zum Beispiel musste in einer Kita für rund ein halbes Jahr jede Woche eine andere Gruppe zu Hause bleiben, teilt die Stadt mit.

Was machen die Träger dagegen?

Es gibt diverse Ansätze, die Situation zu verbessern und neues Kita-Personal zu finden. So suchen Träger und Kommunen beispielweise über Dauerausschreibungen, bei Jobmessen, bei SocialMedia oder mit Plakaten an Bushaltestellen. Und sie setzen viel auf Ausbildung. Mittlerweile gibt es beispielsweise einen Weg für Quereinsteiger mit der Praxisintegrierten Ausbildung. Dabei ist die Ausbildungszeit verkürzt und die Ausbildung wird vergütet. Die Stadt Neuss fordert außerdem vom Land, die Personalvoraussetzungen zu ändern. Denn es gebe einfach nicht genug Fachkräfte.

Und wie ist die Lage in der Kindertagspflege?

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In der Kindertagespflege - also bei Tagesmütter und -vätern - ist die Lage entspannter als in den letzten Jahren. Hier melden alle Kommunen im Kreisgebiet freie Plätze. Kaarst zum Beispiel spricht sogar von vielen freie Kapazitäten. Das liege am Geburtenrückgang im letzten Jahr, so die Begründung der Stadt Neuss. Und wenn die Tagesmutter oder der Tagesvater mal ausfallen, gibt es beispielsweise in Korschenbroich eine Vertretungstagesmutter, die einspringt und die Kinder betreut.

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