Tipps vom Schlafexperten: Richtig wach werden
Veröffentlicht: Sonntag, 17.11.2024 16:00
Über die unterschiedlichen Wecker und das Wachwerden haben wir mit Dr. Michael Feld gesprochen. Er ist Schlafmediziner und Schlafexperte.
Der Wecker klingelt, aber am liebsten wollen wir einfach nur liegen bleiben und weiterschlafen. So gehts es vielen Menschen morgens, womit das zusammenhängt und wie wir das Wachwerden morgens verbessern können hat Dr. Michael Feld erklärt.
Bist du Lerche oder Eule?
Das ist eine zentrale Frage der Schlafforschung - hat aber gar nichts mit den Vögeln zu tun, sondern mit unserem sogenannten Chronotyp. Der bestimmt, wie unsere innere Uhr tickt. Wenn wir zum Chronotyp Lerche gehören sind wir eher Frühaufsteher, haben unsere produktivste Phase morgens und gehen abends früher schlafen. Als Eulen sind wir abends oder nachts am aktivsten, gehen später ins Bett und kommen morgens eher schlecht aus dem Bett.
Neben den Chronotypen kommt dann noch das unterschiedliche Schlafbedürfnis der Menschen hinzu. Die meisten Menschen brauchen zwischen sieben und acht Stunden Schlaf pro Nacht, es gibt aber auch so genannte Kurzschläfer. Denen reichen bereits vier Stunden Schlaf, um sich ausgeschlafen zu fühlen. Aber auch äußere Einflüsse spielen eine Rolle. Haben wir zum Beispiel viel Stress, kommen wir nachts schlechter zu Ruhe, der Körper kann sich schlechter regenerieren, und wir fühlen wir uns morgens nicht fit.
"Der Tag hat schon Auswirkungen auf die Nacht. Die Nacht wieder auf den Tag und dann ist das irgendwann so ein Wollknäuel."
Das vom Schlafmediziner Dr. Michael Feld beschriebene Wollknäuel ist wie ein Teufelskreis aus dem wir nicht mehr so schnell rauskommen.
Vorbereitungen auf das Wachwerden
Einen perfekten Zeitpunkt zum Aufstehen gibt es nicht.
"Wenn der Wecker klingelt müssen wir da durch." sagt Dr. Michael Feld
Für den Körper ist das aber nicht so schlimm, wie es sich vielleicht manchmal anfühlt. Der Körper bereitet sich nämlich schon vorher auf das Wachwerden vor. Dr. Michael Feld verweist auf eine Studie:
Und denen, die nicht wussten, dass sie schon geweckt werden, fiel das Wachwerden und Aufstehen schwerer. Der Körper muss also wissen, wann er geweckt wird und bereitet sich dann schon darauf vor.
Arten von Weckern
Neben den klassischen Funk- und Radio-Weckern, sowie dem Handy gibt es mittlerweile auch neue Innovationen. So zum Beispiel die Lichtwecker, welche morgens langsam das Licht heller werden lassen und uns damit wecken sollen. Dr. Michael Feld sieht in den Lichtweckern auf jeden Fall etwas Positives:
Aber nicht allen Innovationen steht er so positiv gegenüber, es gibt auch Innovationen, die er kritischer beäugt. Zum Beispiel die Schlaftracker:
Wie kommen wir morgens besser aus dem Bett?
Den einen Schlüssel zum Erfolg gibt es nicht, aber Routinen können gewinnbringend sein. Die trainieren den Körper auf einen bestimmten Sound oder ein bestimmtes Licht, welches dem Körper dann signalisiert, dass er wach werden soll. Wenn in das Wachwerden und Aufstehen eine Routine kommt, dann fällt es dem Körper leichter in den Tag zu starten, obwohl er noch müde ist.
Die Schlummer-Taste
Das Drücken der Schlummer-Taste morgens, nach dem der Wecker das erste Mal geklingelt hat, wird ja oft negativ gesehen. Viele behaupten, dass das Schlummern morgens nicht gut wäre und dem Körper schaden würde. Aus medizinischer Sicht ist es aber völlig egal, ob wir nochmal auf die Schlummer-Taste drücken oder nicht, wie Dr. Michael Feld erklärt: