Veganuary - Infos und Fakten zum veganen Januar
Veröffentlicht: Donnerstag, 02.01.2025 00:00
Immer mehr Menschen ernähren sich (gerade zum Start ins Jahr) vegan. Wir haben geschaut: Wie vegan ist der Rhein-Kreis Neuss?
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Ob Tofuwurst oder Sojabratlinge – mittlerweile liegt einiges allein an Fleischersatzprodukten im Supermarktregal. Und es wird immer mehr. 2023 haben die Nahrungsmittelhersteller in Deutschland zum Beispiel fast 17 Prozent mehr an vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten hergestellt als noch im Jahr davor. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Auch wenn das immer noch eine Nische ist.
Wie viele Veganer leben in Deutschland?
In Deutschland leben laut Umfragen rund drei Prozent der Menschen vegan. Die Zahl ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Vor allem in der Coronakrise haben viele angefangen, tierische Produkte von ihrem Speiseplan zu streichen. Allerdings hatten zuletzt dann einige auch wieder genug von vegan. So gab es letztes Jahr 60.000 Veganer weniger als im Jahr davor.
Trotzdem scheinen sich vegane Produkte im Supermarkt gut zu verkaufen. Vermutlich auch deshalb, weil viele Nicht-Veganer ab und zu mal dazu greifen. In einer YouGov-Umfrage kam zum Beispiel heraus, dass rund zwei Drittel der Deutschen letztes Jahr mindestens einmal vegane Alternativprodukte gekauft haben. Vegane Milchalternativen – wie Mandel-, Hafer- oder Reismilch - sind dabei besonders gefragt. Und je jünger, desto aufgeschlossener sind die Leute veganen Produkten gegenüber.
Wie vegan ist der Rhein-Kreis Neuss?
Obwohl es mittlerweile eine große Auswahl an veganen Lebensmitteln im Supermarkt gibt, kann vegan Essen gehen eine Herausforderung sein. Viele Restaurants – auch im Rhein-Kreis Neuss – haben zwar ein, zwei vegane Gerichte mit auf der Speisekarte, rein vegane oder veganfreudliche Restaurants zu finden, ist dagegen schwierig. Auf der Internetseite veganfreundlich.org sind beispielsweise nur für Dormagen, Meerbusch und Neuss eine handvoll entsprechende Restaurants im Rhein-Kreis Neuss gelistet.
Was sagt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband dazu?
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband mit Sitz in Neuss vermutet, dass "vegan" eher etwas urbanes ist. Je ländlicher es wird, heißt es dort, desto weniger Angebote finden sich. Und in der Tat ist das Angebot an veganen Restaurants oder Geschäften in den Großstädten rings um den Kreis sehr viel größer. Schon in Krefeld gibt es eine größere Auswahl als in Neuss - richtig viel ist es in Düsseldorf und erst recht in Köln.
Und was sagen Ernährungsexperten zu veganer Ernährung?
Wir haben mit Simone Dutine über das Thema Vegane Ernährung gesprochen. Sie ist Oekotrophologin - also Ernährungsexpertin - bei “Gleichgewicht” in Kaarst. Das ist ein Zentrum für gesunde Ernährung und Übergewicht. Grundsätzlich spricht laut ihr nichts gegen eine vegane Ernährung. Vegane „Fertigprodukte“ verhalten sich ähnlich wie fertige Fleischprodukte: Sie haben oft einen hohen Fettanteil, meint sie. Bei veganen Produkten sind es nur pflanzliche Fette und die sind oft etwas besser verträglich. In Sachen Salz- oder Zuckergehalt tue sich beispielsweise im Vergleich zu Fleischprodukten nicht viel. Grundsätzlich ist vegane Ernährung gesund, sagt die Expertin. Es komme nur immer darauf an, welche Produkte auf dem Teller landen. Wer sich vegan ernährt sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten. Das gelte aber für alle – auch für die Fleischesser. Wichtig sei es außerdem, darauf zu achten alle notwendigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Wer sich vegan ernährt, sollte deswegen ein Vitamin B12 Präparat zu sich nehmen. Vitamin B12 lasse sich schlecht durch vegane Lebensmittel aufnehmen.
Vegan im Supermarkt
In den letzten Jahren ist das vegane Angebot in den Supermärkten immer größer geworden. Neben Kühlregalen und im Laden verteilten Produkten gibt es auch ganze Frischetheken mit veganen Produkten. Allerdings hat die Nachfrage dazu nachgelassen. Das hat auch Thomas Röttcher aus Kaarst festgestellt. Deswegen gibt es in seinem Kaarster REWE-Markt keine rein vegane Frischetheke mehr. Die Kunden würden zwar noch immer vegane Produkte kaufen, sie seien aber sozusagen zu den SB-Artikel zurückgewandert. Einige vegane/vegetarische Produkte gibt es auch weiter in der Frischetheke. Diese Lösung scheint auch bei den Kunden gut anzukommen. Viele greifen auf die Produkte zurück – auch obwohl sie eigentlich tierische Produkte essen.
Veganes Gemüse-Curry von Koch Peter Schmitt aus dem Liedberger Landgasthaus
Zutaten für 4 Personen:
1 große Tasse Basmatireis
die doppelte Reismenge an Wasser oder auch Gemüsefond
ca 1 gehäufter Esslöffel gelbe Currypaste aus dem Supermarkt oder Asialaden
1 gehäuften Teelöffel sehr gutes Currypulver, am besten Mumbay-Curry
1 gehäuften Teelöffel Curcumapulver
jeweils 0,2 Liter ungesüßte Kokosmilch und Maracujasaft, Mangosaft/Nektar geht auch
Olivenöl zum anbraten der Gemüse
4 Stangen frisches Zitronengras
Gemüse nach Belieben, in meinem Fall war das Staudensellerie, Pastinake, gelbe und rote Paprika, Möhren, braune Champignons
Zucchini, Frühlingszwiebel
Eventuell eine gute Prise Zucker nach Geschmack
Zubereitung:
2 Zitronengrasstangen „quetschen“, einmal halbieren und mit wenig Olivenöl kurz anbraten, ohne dass die Zitronengrasstangen Farbe annehmen.
Den nicht gewaschenen Basmati dazu geben und mit dem Wasser auffüllen. Salzen und nur 1x! kräftig umrühren.
Nur 1x! aufkochen, dann die Hitze so reduzieren, dass der Reis nur noch vor sich hin köchelt, auf keinen Fall mehr rühren.
Mit einem Deckel bedecken und ca. 15 Minuten garen.
Das restliche Zitronengras ebenfalls „quetschen“ und klein schneiden. Mit Olivenöl kurz anrösten, dann das Currypulver und die Currypaste dazu geben und kurz mitrösten. Ich empfehle sich mit der Currypaste erstmal vorsichtig heran zu tasten- die kann ganz schön scharf werden. mit der Paste nachwürzen ist kein Problem.
Mit dem Saft und der Kokosmilch auffüllen, salzen und leicht köcheln lassen. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist ( wenn sie zu kompakt ist, einfach ein wenig Wasser dazu geben ) durch ein feines Sieb geben und fertig abschmecken. Eventuell mit wenig Zucker nachsüssen.
Die Gemüse in nicht zu grobe Stücke schneiden und in Olivenöl anbraten, zuerst die harten Gemüse wie Karotten, Pastinake etc, dann die weichen Gemüse dazu geben, salzen und fertig braten.
Anrichten:
Zuerst die Sauce in die jeweiligen Teller oder Schüsseln geben, dann das Gemüse mittig verteilen und darauf den Basmatireis ( ohne das Zitronengras ). Nach Geschmack ein wenig ausgarnieren, fertig.