Drei Monate nach der Flut-Katastrophe
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.10.2021 16:00
Auch drei Monate danach gibt es noch viel zu tun in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten. Auch aus dem Rhein-Kreis Neuss kommt weiter Hilfe.

Drei Monate ist es her, dass der Regen nicht aufhören wollte und in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz Bäche und Flüsse zu reißenden Strömen wurden. Allein in NRW starben 49 Menschen. Wir schauen wie die aktuelle Lage nach den drei Monaten ist - auch mit den Hilfsaktionen, die es bei uns im Rhein-Kreis Neuss gibt.
Hilfsaktionen aus Grevenbroich und Dormagen

Direkt nach der Flutkatastrophe haben viele Helfer aus dem Rhein-Kreis Neuss mit vor Ort geholfen und machen es bis heute. Regelmäßig gibt es organisierte Farten für die eherenamtlichen Helfer von Grevenbroich und Dormagen aus. Vanessa Döpp und Martin Voigt organisieren sie und haben mit Dennis Kesch aus der NE-WS 89.4. Redaktion darüber gesprochen.
Ehrenamtliche Bürgerinitiative "You never´Ahr walk alone" aus Dormagen
Unterstützt durch Stadt Dormagen und Rotary Club Dormagen
Anmeldung Hilfsreinsätze: https://www.eventbrite.de/e/fluthilfe-stadt-dormagen-tickets-166058103257
Facebook: https://www.facebook.com/Helfer.Alex001
Instagram: #Dormahrgen
Spendenkonto:
Förder- und Hilfswerk des Rotary Club Dormagen e.V.
Stichwort Fluthilfe
VR-Bank Dormagen-Monheim e.G.
DE81 3056 0548 3009 8710 11
Gesammelt werden für Bautrockner und Baustoffe, die direkt in die betreuten Objekte in der Verbandsgemeinde Altenahr fließen.
Ansprechpartner Martin Voigt: 0163/6055179 und voigt.martin@gmx.net
Grevenbroicher Helfer mit Herz
Jeden Samstag fahren die Busse um 6 Uhr in Grevenbroich los in Richtung Ahrtal und kommen gegen 20/21 Uhr wieder zurück.
Mail: info@grevenbroicher-helfer-mit-herz.com
Web: https://grevenbroicher-helfer-mit-herz.com
BBQ-Relief aus Neuss in Ahrweiler

Christian Kästner aus Neuss-Rosellen hat mit seinem BBQ-Relief und vielen ehrenamtlichen Helfern direkt nach der Katastrophe tausende Portionen für die betroffenen Anwohner gegrillt. Timo Gerke aus der NE-WS 89.4 Redaktion hat mit ihm über seine Eindrücke vor Ort gesprochen.
Mail: bbq.relief.germany@gmail.com
Zwischenbilanz des Landes NRW
Die Politik hat Hilfe versprochen. Der Wiederaufbau läuft. Aber: Läuft er wirklich gut? NRW-Bau- und Heimatministerin Ina Scharrenbach will eine Zwischenbilanz zum Wiederaufbau ziehen.
Geld ist teilweise da - lange Wartelisten bei den Handwerkern
Eines kann man schonmal sagen: Es haben sich sehr viele Menschen und Unternehmen gemeldet und Hilfen beantragt. Die bisherige Bilanz sieht so aus: Weit über 5.000 Anträge wurden wenige Tage nach Beginn der Förderung gestellt. Insgesamt haben sich über 10.000 Betroffene online beim Land registriert. Diese Zahlen dürften heute schon wieder überholt und gestiegen sein. Gerechnet wird mit über 100.000 Anträgen. Für NRW stehen 12,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Die ersten Hilfen sind auch schon ausgezahlt worden. Das ist aber nur das Geld. Probleme gibt es zum Beispiel, weil es lange Wartelisten bei den Handwerkern gibt. Von der Opposition heißte es: Die zuständigen Bezirksregierungen seien mit den vielen Anträgen überfordert. Und: Die Opposition fordert von der Landesregierung nicht nur für finanzielle Hilfe zu sorgen. Es brauche Psychosoziale Betreuung, um das Trauma zu bewältigen, heißt es.
Kritik an der Landesregierung
Es gibt auch noch andere Probleme: Die SPD im Landtag kritisiert, die Behörden seien mit den Anträgen überlastet und die Landesregierung lasse die Menschen im Stich. In der Tat können die Betroffenen die Anträge zunächst nur online ausfüllen und dabei geht auch mal was schief. Sozialverbände fordert, dass die Anträge auch in Papierform zur Verfügung gestellt werden sollen. Nicht jeder habe einen Computer und einen Drucke und Scanner oder Zugang zum Internet. Einige Kommunen bieten die Anträge auch in Papierform an. Das Land verweis auf unsere Nachfrage hin, darauf, dass die Kommunen eine Vor-Ort-Beratung anbieten würden. Und es gibt eine Hotline des Landes, die bei Fragen hilft.
80 bis 100 Prozent der Gebäudesanierung werden übernommen
In aller Regel werden gut 80 Prozent der Schäden an Haus oder Betrieb übernommen. Bei denkmalgeschützten Gebäuden werden sogar bis zu 100 Prozent der Kosten übernommen. Es gibt aber nicht nur Geld für die Schäden an den Gebäuden, sondern auch für das, was drin war. Von diesen 12,3 Milliarden Euro werden auch Pauschalen für die entstandenen Hausratsschäden bezahlt werden. Eine Familie mit zwei Kindern bekäme 28.500 Euro, beispielsweise um neue Möbel zu kaufen.
Die Hotline des Landes, die bei Fragen rund um die Hilfsanträge weiterhilft: 0211-46844994
(Text: José Narciandi)