Neusser Prinzenpaar überreicht Spenden für den guten Zweck

Über 14.000 Euro konnte Novesia Kira I. vom Neusser Prinzenpaar der Session 23/24 jetzt an ihre Spendenzwecke überreichen.

Kira Tinnefeld strahlt übers ganze Gesicht. Auch wenn sich an diesem Donnerstagabend lediglich 10 Personen im Sitzungssaal „Berlin“ im Holiday Inn Düsseldorf-Neuss befinden, so passiert hier etwas ganz Großes.

Kira Tinnefeld ist Karnevalistin und war in der letzten Session von November 2023 bis Aschermittwoch 2024 Novesia der Stadt Neuss. Gemeinsam mit „ihrem“ Prinz Sebastian I. (Coenen) folgte sie dabei einer langen Tradition und verzichtete auf Blumengrüße, die sie von allen Vereinen und sozialen Einrichtungen, die sie als Prinzenpaar besucht haben, erhalten hätten. Stattdessen bat sie um Spenden für einen guten Zweck.

Mit einem guten Zweck gab sich Novesia Kira I. aber nicht zufrieden: Sie sammelte direkt für zwei gemeinnützige Vereine.

„Ich konnte mich einfach nicht entscheiden.“, so Tinnefeld „Beide Vereine leisten sehr wertvolle Arbeit. Während unseren zahlreichen Auftritten mussten wir aber auch feststellen, dass diesen beiden Themen bisher eher wenig Beachtung geschenkt wurde.“ Novesia Kira I. ist es wichtig den Fokus auf diese beiden Bereiche zu lenken.

Ein Spendenzweck ist „Tomasz – Kinder- und Jugendhospizhilfe e.V.“: „Hier handelt es sich um ein Tabuthema, welches ungerne aufgrund der schwerwiegenden Thematik ausgesprochen wird.“, so Tinnefeld. „Für uns war schnell klar, dass wir dieses Thema gerade an Karneval in den Fokus rücken wollen.“ Der Verein mit Sitz in Kaarst unterstützt drei Kinder- und Jugendhospize: Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland Düsseldorf e.V., das Kinderhospiz Sternenbrücke Hamburg und das Kinderhospiz Mitteldeutschland Tambach-Dietharz (Thüringen). „Wir ermöglichen jeder Einrichtung im Jahr zwei Projekte.“, erklärt Tomasz Goralski, der 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins „Die einzelnen Projekte setzen sich aus letzten Herzenswünschen der betroffenen Kinder und Jugendlichen, sowie der notwendigen Ausstattung der Einrichtungen für die tägliche Kinderhospizarbeit zusammen. Im vergangenen Jahr wurde bspw. eine Alpaka-Wanderung für die Kinder, die Geschwisterkinder und deren Familien ermöglicht. Ebenfalls wurde eine notwendige Pflegefortbildung für die Mitarbeiter, sowie die neue Einrichtung eines liebevoll gestalteten Abschiedsraumes finanziert“ Aber nicht nur den Kindern- und Jugendlichen selbst, die mit einer lebensverkürzenden Diagnose leben, wird durch „Tomasz“ Unterstützung zugesichert. „Wir sind froh, dass es solche Organisationen gibt, die Einrichtungen für Betroffene und deren Familien unterstützen, damit sie in dieser schweren Lebenslage jegliche Hilfen erhalten und nicht allein mit der Situation zurechtkommen müssen.“, so Tinnefeld. „Vor allem werden aber auch die Eltern und Geschwisterkinder entlastet, die in dieser Phase viele Entbehrungen und Belastungen erfahren müssen“


v.l.: Gerd Butter (Schatzmeister des Karnevalsausschusses Neuss e.V.), Nicole Kaßler (Schatzmeisterin von Tomasz), Tomasz Goralski (1. Vorsitzender von Tomasz), Prinz Sebastian I. Coenen & Novesia Kira I. Tinnefeld, Thomas Grünschläger (1. Vorsitzender des BBuD), Jochen Medler-Ulff (Schatzmeister des BBuD) und Andreas Picker (Präsident des Karnevalsausschusses Neuss e.V.))© Michael Ritters
v.l.: Gerd Butter (Schatzmeister des Karnevalsausschusses Neuss e.V.), Nicole Kaßler (Schatzmeisterin von Tomasz), Tomasz Goralski (1. Vorsitzender von Tomasz), Prinz Sebastian I. Coenen & Novesia Kira I. Tinnefeld, Thomas Grünschläger (1. Vorsitzender des BBuD), Jochen Medler-Ulff (Schatzmeister des BBuD) und Andreas Picker (Präsident des Karnevalsausschusses Neuss e.V.))
© Michael Ritters

Der zweite Spendenzweck, der Bundesverband Burnout und Depression e.V., unterstützt einen Personenkreis und seine Angehörigen, die aktuell immer noch um Akzeptanz in der Gesellschaft kämpfen müssen.

„Der BBuD wurde hier in Neuss gegründet und hat auch immer noch seinen Hauptsitz hier.“, so Novesia Kira I. „Ich habe in meinem persönlichen Umfeld Berührungspunkte zu diesem Thema und wir als Paar sind der Meinung, dass diese Krankheit derzeit noch nicht ausreichend von der Gesellschaft akzeptiert und verstanden wird. Daher wollten wir unsere Reichweite dafür nutzen, weiter und intensiver darauf aufmerksam zu machen.“ Thomas Grünschläger, der 1. Vorsitzende des Vereins, zeigt sich immer noch sehr dankbar über dieses Engagement: „Betroffene haben Vorbehalte und Ängste sich im privaten Umfeld oder im Job zu offenbaren. Dabei überwiegen die Ängste vor Unverständnis, Ausgrenzung und anderweitigen negativen Konsequenzen. Dieses „Doppelleben“ kann dazu führen, dass Betroffene sich verstecken, keine Hilfe und Behandlung erhalten, so dass sich die Erkrankung verschärft.“ Der BBuD gilt hier als Ansprechpartner, an den man sich auch anonym wenden kann. Der Verein bietet viele Möglichkeiten der Unterstützung, wie bspw. Selbsthilfegruppen in sogenannten ABC-Cafés (Anderes Burnout Cafe), an. Die Gruppensitzungen werden von geschulten, selbst betroffenen, ehrenamtlichen Moderatoren durchgeführt, welche in themenbezogenen Sitzungen lösungsorientierte Wege aufzeigen, um der Krankheit entgegenzuwirken.

„Beide Spendenzwecke führen in unserer Gesellschaft eher ein Schattendasein“, so Kira Tinnefeld „Gerade im lustigen Karneval, der das Leben feiert, wollten wir diesen zwei Themen ganz bewusst Raum geben und damit Betroffenen Mut geben“

Sebastian Coenen fügte hinzu: „Beide Vereine arbeiten vor allem sehr transparent – das war uns auch sehr wichtig. Wie Spendengelder genutzt werden, kann jeder auf den jeweiligen Homepages nachlesen“

Und dann war es so weit: Das Prinzenpaar verkündete die stolze Summe von insgesamt 14.444,- €

„Eine wirklich große Summe, auf die das Prinzenpaar sehr stolz sein kann“, so Andreas Picker, Präsident des Karnevalsausschusses Neuss e.V. „Stellvertretend für alle Neusser Karnevalsvereine möchte ich mich an dieser Stelle bei Kira und Sebastian für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.“ Ihm sei es wichtig, dass die soziale Verantwortung der Karnevalisten ins kollektive Bewusstsein rücke „Das Brauchtum „Karneval“ ist nicht nur denjenigen vorbehalten, die nur Feiern wollen. Man ist nur in der Lage das Lachen und das Feiern wertzuschätzen, wenn man auch negative Aspekte erleben musste. Lachen und Weinen liegen im Karneval sehr nah beieinander. Und wenn man gemeinsam lachen und weinen kann, dann gibt dies Hoffnung in dunklen Zeiten“ Picker weist damit nicht nur auf die Spendensammlung der Novesia hin, sondern berichtet auch von den zahlreichen Terminen in sozialen Einrichtungen. „Das Prinzenpaar besucht in der Session Krankenhäuser, Wohnhäuser und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Kindergärten, Seniorenheime und viele weitere soziale Einrichtungen. Hier bringen sie Lachen, Musik und Hoffnung zu den Menschen, die es am dringendsten brauchen.“

Die Vertreter der sozialen Zwecke zeigten sich sichtlich erfreut über den hohen Betrag von 7.222,- €, dem nun jedem Verein für Projekte zur Verfügung steht. Die Schatzmeister beider Vereine, Nicole Kaßler („Tomasz“) und Jochen Medler-Ulff (BBuD), nahmen den symbolischen Scheck gerne entgegen. Medler-Ulff zeigte sich vor allem über einen wichtigen Aspekt besonders begeistert: „Das Ergebnis ist ja auch eine närrische Zahl – wie passend!“

(Pressemitteilung KA Neuss/31.03.24)


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