Entwicklung der Erft durch den Rhein-Kreis Neuss

Die Erft durch den Rhein-Kreis Neuss wird mit dem abgepumpten Grundwasser aus dem Tagebau gespeist - das wird in Zukunft anders sein. Schwermetall-Partikel sorgen für Probleme.

© NE-WS 89.4 + Zweckverband Landfolge Garzweiler

Probleme mit der Erft? Die könnten uns jedenfalls drohen, wenn der Tagebaubetrieb bei Jüchen und Grevenbroich endet. Dass dann weniger Wasser durch die Erft fließen wird, das ist schon länger bekannt. Jetzt ist noch ein weiteres Problem im Gespräch und auch das ist eigentlich gar nicht neu - sondern war nur im Rhein-Kreis Neuss bisher noch nicht so richtig bekannt. Es geht um Schwermetalle - also winzige Partikel von Blei, Karbon, Zink und die kommen durch einen alten Bleierz-Stollen in Mechernich in der Eifel in das Erft-Wasser. Dadurch sollen rund 50 Tonnen Schwermetalle pro Jahr im Wasser landen - die sogar noch in Rotterdam nachzuweisen sind.

Warum ist das Problem in unserem Kreis bisher nicht so bekannt?

Das liegt am abgepumpten Grundwasser des Tagebaus. Das landet ja in der Erft und deswegen ist die Schwermetall-Konzentration hier im Kreisgebiet nicht ganz so hoch, weil das zusätzlich eingeleitete Grundwasser, die Schwermetall-Partikel halt einfach verdünnt.

Das ändert sich ja in Zukunft, was würde dann passieren?

Wenn der Tagebau-Betrieb eingestellt und das Grundwasser nicht mehr eingeleitet wird, dann landet halt deutlich weniger Wasser in der Erft und dann würde die Schwermetall-Konzentration auch hier bei problematischer werden. Die Partikel könnten sich am Ufer festsetzen und in den Wiesen landen und beispielsweise von Kühen gefressen werden.

Die Erft bei Grevenbroich
Die Erft mündet bei Neuss in den Rhein

Was soll dagegen getan werden?

Das Land will dafür bei Mechernich, also da wo dieser alte Bleierz-Stollen ist, ein neue Wasseraufbereitungs-Anlage bauen. Damit sollen die Schwermetall-Teilchen aus dem Wasser rausgefiltert und danach fachgerecht entsorgt werden. Der Erftverband soll die Anlage - die einen zweistelligen Millionenbetrag kosten soll - dann betreiben. Mitte 2029 könnte sie - wenn alles gut läuft - starten. Das würde also genau passen, bevor der Tagebau-Betrieb beendet wird. Jetzt in 2025 will der Erftverband mit dem Land alle Details dazu klären.

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