Immer mehr Ladendiebstähle im Rhein-Kreis Neuss

2022 hat die Kreispolizei 1419 Diebstähle im Handel gezählt. Im vergangenen Jahr (2023) waren es 1763. Das entspricht einem Anstieg von fast 25 Prozent. Besonders viel verschwindet im Lebensmittel- und Textilbereich. Das macht auch dem Handelsverband für unseren Kreis Sorgen. Trotzdem sagt Jan Kaiser vom Handelsverband, dass das Problem in den großen Städten in der Umgebung – wie Köln, Düsseldorf oder Mönchengladbach – ein noch größeres Problem sei. Obwohl die Lage im Rhein-Kreis Neuss noch nicht so akut ist, sei es wichtig, dass dieses Problem im Kreis angegangen werde. Daher würden sich auch immer mehr Händler beim Handelsverband melden, um Unterstützung zu bekommen. Dieser berät sie rund um das Thema, gibt Tipps oder stellt Kontakt zur Polizei her. Diese kann bei Bedarf eine Art Sicherheitsprüfung machen. So können mögliche Schwachstellen erkannt und angegangen werden. Das passiert in vielen Fällen schon.

Gründe für den Anstieg

Ein exakter Grund lässt sich nicht ausmachen. Der Handelsverband vermutet die Inflation und die dadurch steigenden Kosten als mögliche Ursache. Ein weiterer Faktor sei die Beschaffungskriminalität von beispielsweise Drogensüchtigen oder Obdachlosen, die sich in den Innenstädten aufhalten. Die Situation sorgt für Frust bei einigen Händlern, meint der Verbandssprecher. Diese steigern ihre Sicherheitsmaßnahmen, sorgen dafür, dass die Polizei Täter festnehmen kann, danach dauere es oft aber sehr lange bis es Konsequenzen gibt. Daher sollten Vorfälle rund um Diebstahl konsequenter geahndet und schneller, sowie härter nachverfolgt werden, appelliert Kaiser. Gleichzeitig sollten Händler weiter aktiv bleiben, Diebe anzeigen und sich möglichst wenig von der Situation frusten lassen.

NE-WS 89. Reporterin Lena Bauer hat sich die Situation auch in einem Neusser Supermarkt angeschaut: