Mehr Zulauf für Neusser Pfandhaus in der Weihnachtszeit

Wenn vor Weihnachten das Geld knapp wird, suchen einige Menschen das Pfandhaus Brocker in Neuss auf: Schnell und unkompliziert Wertsachen gegen Geld eintauschen.

© Brocker

Jetzt zum Jahresende müssen einige Rechnungen bezahlt werden, Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde müssen her - und das zieht Geld aus der Tasche. Ein Grund, warum gerade im Dezember mehr Leute das Neusser Pfandhaus aufsuchen.

Aktuelle Lage im Pfandhaus

Filial-Leiterin Christiane Chlewinski hat uns einen Einblick in das Pfandhaus gegeben. Die Wertsachen, die von den Menschen abgegeben werden, sind dabei auch sehr unterschiedlich: Schmuck, Gold-Uhren und Elektrogeräte sind da schon fast die Klassiker. Stellenweise sind die Sachen aber auch ausgefallener:

"Jemand wollte mal seine Beinprothese bringen und Waffen sind uns auch schon angeboten worden. Da stand er hier im Laden und zückt ne Waffe und wir so: "Stecken sie das Weg?!" Das war auch schon ein bisschen lustig.", erinnert sich Christiane Chlewinski.

Weniger lustig sind aber die Gründe, weshalb die Menschen das Pfandhaus aufsuchen. Mitarbeiter Mario Sokcevic nehmen die Geschichten die dahinter stecken dann schon manchmal mit:

"Jemand ist spielsüchtig und verzockt sein Monatsgehalt. Und dann kommt er hier hin und dann lässt er seinen Ehering da. Wenn er dann Glück hat beim Glücksspiel, kommt er den wieder abholen. Wenn nicht, dann wird er versteigert. Ich bin auch ein Mensch und die ein oder andere Geschichte nimmt mich sicher mit." nennt Mario Sokcevic ein Beispiel

Ablauf im Pfandhaus

Generell kann jeder im Pfandhaus seine Wertsachen verpfänden. Das Pfandhaus kann allerdings nicht alles annehmen. Der Pfandgegenstand braucht einen gewissen Wert - sowohl als Wert der auszahlbar ist, aber auch für einen möglichen Weiterverkauf durch die Versteigerung. Der Wert wird ermittelt, bevor der Vertrag aufgesetzt wird. Dabei zählt sowohl der Zustand, aber auch die Qualität - also beispielsweise der Goldanteil, Echtheit der Diamanten oder ähnliches.

Für die Ermittlung des Wertes gibt es im Pfandhaus verschiedene Methoden und Geräte - so gibt es beispielsweise eine Art Röntgengerät, mit dem der Goldanteil überprüft werden kann. Im Anschluss wird dann das Gewicht ermittelt und so der Preis festgelegt. Der ermittelte Wert wird dem Kunden dann bar ausgezahlt. Das Pfand läuft dann im Normalfall für drei bis vier Monate, kann allerdings auch immer monatlich verlängert werden. Nach zehn Monaten kommt es dann jedoch zur Versteigerung des Pfandes. So schreibt es das Gesetz vor. Innerhalb der zehn Monate kann der Gegenstand jederzeit ausgelöst werden. Die Auslösung des Pfandes kann entweder auf einmal erfolgen oder aber auch in Raten, so wie es dem Kunden passt. Woran allerdings immer gedacht werden muss, ist dass beim Pfandhaus sowohl Gebühren als auch Zinsen anfallen.

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