Mobbing, Streit und Ärger an Schulen durch Religion?

Anfang 2024 war deutschlandweit eine Neusser Schule in den Schlagzeilen. Schüler wollten vermutlich die Scharia durchsetzen. Wie sind die Entwicklung und Lage seitdem?

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Der Vorfall an der Neusser Gesamtschule war ein Extremfall und ist eher die Ausnahme. Das sagt u. a. der Pädagoge Umut Ali Öksüz. Er arbeitet im Bereich der interkulturellen Bildung und daher auch viel mit Schulen, Jugendlichen und Eltern zusammen – vor allem in Neuss. Konflikte im Zusammenhang mit Religion seien aber immer wieder Thema und sorgten für Probleme.

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Daher brauche es Angebote, die verhindern, dass Kinder- und Jugendliche in eine „schräge Bubble“ abdriften.

Angebote können helfen

Wichtig seien Angebote und Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche. Das kann das Jugendzentrum oder der Sportverein sein. Inhaltlich müssen diese nicht mit Religion o. ä. zu tun haben. Es können auch einfache Bastel-, Koch- oder Spielangebote sein. Wichtig ist es laut Umut, dass sich die Kinder zugehörig und nicht allein fühlen. Gleichzeitig fehlen laut ihm oft auch Angebote rund um das Thema Religion und der Raum darüber zu sprechen. Luft nach oben sieht er in dem Bereich insbesondre bei der muslimischen Community.

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Unterm Strich muss einfach insgesamt mehr aufgeklärt und sensibilisiert werden, meint Umut.

Situation und Angebote an Schulen im Rhein-Kreis Neuss

Von Schule zu Schule schätzt Umut die Situation sehr unterschiedlich ein. Potential gebe es aber trotzdem überall. Im Kontext vom Reli- oder Philo-Unterricht passiert oft schon einiges. Es wird zum Beispiel über den Islam, das Judentum oder eben Christentum gesprochen. In einigen Kommunen gibt es auch Projekte, die für mehr Austausch sorgen sollen. Als Beispiel nennt er das Heldennetzwerk in Neuss.

Das Heldennetzwerk

Das Heldennetzwerk ist eine Art Anlaufstelle in Neuss - für Schulen, Schüler und Eltern. Wer Hilfe braucht oder Fragen rund um Radikalisierung, Antisemitismus o. ä. hat, der kann sich dort melden. Das Team berät oder vermittelt an die richtigen Stellen weiter. Teil des Teams sind Pädagogen - wie Umut Ali Öksüz. Er und seine Kollegen helfen beispielsweise Schulen dabei Demokratie-Projekte umzusetzen. Außerdem beraten sie Schulen, Eltern und Jugendliche. Dabei kann es um eine erste Einschätzung zu einer Situation oder einem Kind gehen. Durch ihre Expertise können sie einschätzen wie ernst es ist und ob ein Kind vielleicht dabei ist sich zu radikalisieren. Wenn das der Fall ist, wissen sie auch, welche weiteren Schritte sinnvoll sind. Die Anfragen jetzt kurz nach dem Start des Projekts sind hoch. Für Workshops gibt es inzwischen eine Warteliste. Die wird aktuell Stück für Stück abgearbeitet. Bisher sind die Rückmeldungen zu den Angeboten und den Workshops gut, meint Umut.

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Deswegen sei ein Dialog auch sehr wichtig ist. Der beuge vor, dass Kinder und Jugendliche sich ungefiltert im Internet informieren und abdriften, weil sie nicht wissen, wie sie mit den Informationen dort umgehen sollen.

Heldennetzwerk Bilder von Projekten

Das Heldennetzwerk ist ein Projekt der Interkulturellen Projekthelfen e.V. Interessierte können sich per Mail, Telefon oder Whatsapp melden. Termine können nach Vereinbarung gemacht werden.

Kontakt:

Interkulturelle Projekthelden e. V.

Berghäuschensweg 30

41464 Neuss

Tel: 02131 5288452

Whatsapp: 0176 22143543

Mail: heldennetzwerk@i-projekthelden.de

Sprechzeiten freitags 11 bis 13 Uhr

Weitere Infos findet ihr hier.

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