Zweitzeugen: Holocaust-Erinnerungen am Leben halten

"Zweitzeugen" ist ein Verein aus Essen. Dahinter stecken Menschen, die sich ehrenamtlich intensiv mit den Geschichten einzelner Holocaust-Überlebender beschäftigt haben und diese weitererzählen - zum Beispiel in Schulen. Das machen die deutschlandweit - auch hier bei uns im Rhein-Kreiss-Neuss. Hier war der Verein zum Beispiel schon mal am Alexander von Humboldt-Gymnasium in Neuss.

Was genau macht der Verein?

Die Zweitzeugen haben Interviews mit den Überlebenden geführt und präsentieren die dann in Schulen - angefangen bei Klasse 4 bis zur Berufsschule. Gerade bei Kindern ist dem Verein aber wichtig, dass die Workshops interaktiv sind. Der Einstieg sieht dann zum Beispiel so aus: Die Kids dürfen ihre Hobbys an die Tafel schreiben, ihr Lieblingsessen - und dann wird nach und nach weggestrichen, was Juden zur Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr durften. Auf diesem Weg sei man näher am Alltag der Kinder dran, heißt es vom Verein. Danach wird eine oder mehrere Geschichten von Überlebenden des Holocausts erzählt. Oft sind dann auch Bilder und Ton-Aufnahmen dabei. So könne man die Kinder emotional erreichen, sagt Ariane Olek vom Verein Zweitzeugen:

Warum Zweitzeugen wichtig sind

Es gibt immer weniger Holocaust-Überlebende aufgrund des hohen Alters - und deswegen tragen Zweitzeugen einen großen Teil dazu bei, dass die Erinnerungen dieser Menschen am Leben gehalten werden. Darüber hat NE-WS 89.4-Reporter Niklas Mimm mit Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss gesprochen:

Und trotzdem gibt es ein paar Probleme, was Zweitzeugen angeht - zumindest aus der Sicht von Historikern:

Zweitzeuge werden kann jeder - auch Du!

Der Verein sagt: Zweitzeuge ist im Prinzip jeder, der zuhört. Umso mehr freut sich der Verein über jeden, der mitmachen und zum Beispiel Workshops in den Schulen führen möchte. Bei Interesse könnt ihr euch hier melden.